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(K)ein Platz für Armut: Portrait Klaus-Dieter Bohm 
 (No) place for poverty: Portrait Klaus-Dieter Bohm
Öl auf Leinwand
1 x 1 m
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Momente
Frühstück bei Ecki, Öl painting Strand mit Wellen, Öl Leinwand contamporary art

„(K)ein Platz für Armut“

Das Bild von Klaus-Dieter Bohm entstand im März 2006. Angeregt dazu hatte mich eine Diskussion in der größten Hamburger Tageszeitung im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft, bei der auch Hamburg als Austragungsort von Spielen vorgesehen war. Es ging um die Frage, ob angesichts der zu erwartenden Touristen Obdachlose zum Hamburger Innenstadtbild passen würden. Ich ärgerte mich über diese Frage und hatte daraufhin die Idee, das Portrait eines Obdachlosen anzufertigen und ihn als zu Hamburg gehörend zu zeigen.

Die Suche nach einem Obdachlosen gestaltete sich schwierig, denn etwa im Bahnhof werden Obdachlose durch Mitarbeiter privater Sicherheitsfirmen vertrieben. Doch nahe am Bahnhof, in einer großen Einkaufsstraße, sah ich einen Herrn. In der kalten Januarluft, eingepackt in eine blaue Jacke, mit Strickmütze auf dem Kopf, saß er auf einer Decke am Boden, lehnte mit dem Rücken zur Wand an einem Gebäude. Ich sprach ihn an und wir unterhielten uns. Ich erzählte Herrn Bohm – so hatte er sich vorgestellt – von meiner Bildidee und er war einverstanden. Ich fotografierte ihn, machte etliche Aufnahmen von ihm. Bei der Bilddurchsicht merkte ich bald, dass die Wand, an die Herr Bohm sich lehnte, als Hintergrund zu aussagelos war. Ich wollte mein Bild mehr auf Hamburg beziehen, auch auf das Stillschweigen seitens unseres gewählten Stadtvertreters. So kam ich auf das Rathaus mit dem Hamburger Wappen. Die Uhr stellte ich auf „5 vor 12“.
Nach Fertigstellung des Ölbildes zwei Monate später machte ich mich mit einem Foto des Bildes auf die Suche nach ihm. Schließlich fand ich ihn, wieder in Bahnhofsnähe, in einer Gruppe mit anderen Obdachlosen zusammen. Ihm gefiel das Bild, ich gab ihm das Foto davon. Seitdem habe ich Herrn Bohm nicht wiedergesehen.