hier die Blicke auf die DLRG-Aufsicht.
Nach dem Bad blickte ich zurück zur DLRG-Aufsicht. Ich fühlte mich an Caspar David Friedrichs
"Wanderer über dem Nebelmeer" erinnert. Friedrichs Bild entstand zur Zeit der im Nachhinein
so benannten Romantik. Typisch für die Vertreter dieser Richtung war unter anderem, dass die
Natur als groß, mächtig und erhaben dargestellt wurde. Badend hatte ich die Nordsee gerade
so erlebt (siehe "Kalte Nordsee") Der Herr von der DLRG-Aufsicht stand in vergleichbarer
Körperhaltung wie bei dem Bild von CDF. Statt des Gehstocks, der Friedrich zur Seite steht -
er hat sich in seinem Bild selber in Rückenansicht porträtiert - hatte der Mann von der DLRG die
Rettungsboje und ein Signalhorn. Wie der dünne Wanderstock bei CDF die Landschaftsgröße
betont, geschieht dies durch das Signalhorn und die Rettungsboje bei der DLRG-Aufsicht.
Ich erläuterte dem Herrn knapp meine Bildidee und den Bezug zu dem "Wanderer über dem
Nebelmeer". Dankenswerter Weise war er bereit, Modell für meine Bildidee zu stehen.
Folgende Skizze mag die Bildplanung veranschaulichen:
9-10 Leinwände wird die Arbeit voraussichtlich umfassen. CDF führt mit seiner Komposition
alle Blicke zum Rücken des Wanderers. Ich möchte aber die Größe und Weite der Nordsee
auch mit mehreren Blicken am Horizont entlang veranschaulichen. Denn Menschen am Strand
suchen - wie ich selber - immer wieder den Horizont mit den Augen ab. Dies ist mit einer
typischen Kopfbewegung bei der waagerechten Blickführung verbunden - dies möchte ich
auch gerne mit dem dargestellten Bildaufbau erreichen.
Das Stehen im Uferbereich mit eingesunkenen Füßen im nassen Spülsaum erhöht bildhafte
die Naturverbundenheit zum Meer.
Foto: Hans-Gerhard Meyer
