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Strandkorb Öl auf Leinwand 1 x 1 m |
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In meiner
Malerei interpretiere ich erinnerte Blicke. Mit jedem Blick können wir jeweils nur einen
kleinen Bereich erfassen, der als scharf empfunden wird. Dies liegt biologisch bedingt an der Zahl
von Sehsinneszellen. Die sind nur im eng umgrenzten Bereich vom Gelben
Fleck der Netzhaut in genügend hoher Zahl vorhanden, nur hier ist scharfes Sehen möglich. Während Blicke mit dem engen Bereich des scharfen Sehens eine Situation beobachtend abtasten, verstreicht Zeit. Die Position des Betrachters verändert sich. Die beobachtete Situation verändern sich. So gelangt mit der Summierung mehrerer erinnerter Blicke Zeit in meine Bilder. Beim Lesen im hellen Sonnenlicht blendeten die Buchseiten ("Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling, das Buch ist links zu sehen). Ich schloss eines meiner Augen und las weiter. Als ich aufblickte und die Strandsituation um mich betrachtete, fiel mir auf, dass ich Farben unterschiedlich wahrnahm: Blickte ich mit dem gerade vom Lesen geblendeten Auge, waren die Farben dunkler und blauer als mit dem Auge, dass die ganze Zeit geschlossen gewesen war. Schaute ich mit beiden Augen, entstand ein von beiden Empfindungen gemischter Farbeindruck. Dieser veränderte sich langsam, bis sich beide Augen in ihrer Wahrnehmung angeglichen hatten. Dieser dritte Farbeindruck unterschied sich wiederum von den Farbeindrücken beider Blicke mit je einem Auge. |